Das Leben ein Kaleidoskop​

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Auf einer Vernissage neulich hat mir jemand aus Spaß ein Kaleidoskop in die Hand gedrückt. Und wie in Kindertagen war ich fasziniert, wie sich die Welt vor meinen staunenden Augen in viele kleine Facetten und immer neue Muster zersplittert hat. Genauso farbenfroh und mosaikartig werde ich diesen Blog gestalten, in dem es darum geht, wie sich gutes, freudvolles Leben anfühlt. Wie wir es schaffen können, in schönster Harmonie mit uns selbst zu sein. Dabei lasse ich mich von alltäglichen Geschichten inspirieren., achte auf alle die kleinen Momente, die gute Laune machen und zum Staunen und Nachdenken anregen. So las ich neulich auf der Heckscheibe eines Autos den Werbeslogan: „Mach deinen Hund glücklich.“. Ein Satz, der mich amüsierte, gleichzeitig aber die Frage aufwarf, was es denn eigentlich braucht, um nicht nur meinem Vierbeiner, sondern auch mich selbst glücklich zu machen. Nun gibt es auf die Frage, was uns Menschen glücklich macht, sicherlich die unterschiedlichsten Antworten. Und doch ist uns allen eines gemeinsam: die Stresshormone werden gesenkt und die Glückshormone sprudeln, wenn wir die Kunst beherrschen, herzhaft über uns selbst zu lachen.

Ein Bikini musste es sein

Als junges Mädchen war es der sehnlichste Wunsch meiner Mutter, einen Bikini zu besitzen. Da meine Großmutter, früh verwitwet und mit fünf Kindern gesegnet, für solch einen Luxus in der Nachkriegszeit kein Geld hatte, sie der Tochter aber den Herzenswunsch gern erfüllen wollte, hatte sie sich Wolle besorgt und ihr kurzerhand einen Zweiteiler gestrickt. Voller Stolz war meine Mutter ins Schwimmbad gegangen. Die Mahnung, das Wasser zu meiden, hatte sie in den Wind geschlagen. Beim kühnen Sprung ins kühle Nass war sie noch fröhlich gewesen, beim Auftauchen eher weniger. Denn die Wolle, die sich gierig mit Wasser vollsog, ließ ihre Bikinihose schwerer und immer schwerer, länger und immer länger werden, bis sie ihr schließlich um die Kniekehlen herum schlackerte. Welch eine Peinlichkeit! Im Boden wollte sie versinken. Stattdessen musste sie die Wolle raffen und es irgendwie die Leiter am Beckenrand hinaufschaffen.

Lachen ist wahre Lebenskunst

Auch wenn wir erst rückblickend über eine Situation lachen können, so fördert doch auch dieses Lachen, diese Fröhlichkeit im Nachhinein, unsere positive Lebenseinstellung. Dort zu lachen, wo der Spaß für uns genaugenommen aufgehört hat, das ist wahre Lebenskunst.

Für mich künden Lachfalten von der Qualität unseres Lebens und lassen uns von innen heraus leuchten. Und vergessen wir nicht, jedes Lachen, auch das Lachen über uns selbst, schenkt uns die Freiheit, ganz wir selbst zu sein. Wann hast Du das letzte Mal so richtig herzhaft über Dich selbst gelacht? Fällt Dir eine Geschichte ein, die Du unter „Unvergessliches“ abgespeichert hast?

Wenn die Ohren nicht flirten wollen

Ich selbst erinnere mich sehr gut an folgende kleine Flirt-Situation. Ich war Studentin, auf dem Weg in die Uni, und durchquerte gerade den verschneiten Park. Es war ein frostiger, kalter Morgen, und ich trug, passend zu meinem Anorak, schneeweiße Ohrenwärmer, wie sie damals modern waren. Das waren so flauschige Plüschpummel, die man sich wie einen Haarreifen aufsetzte. Im Park, wo ein Denkmal des Philosophen Anselm Feuerbach steht, kam mir ein ziemlich cooler Typ entgegen, nicht viel älter als ich. Während wir langsam aufeinander zugingen, trafen sich unsere Blicke, verschmolzen regelrecht miteinander. Trotz der Kälte schien die Luft zu knistern. Ich weiß noch genau, wie umwerfend ich mich mit meinen schneeweißen Ohren fand. Bis sie sich im Augenblick der größten Nähe plötzlich in Bewegung setzten und, ohne dass ich es verhindern konnte, über meinem Kopf zusammenschnickten. Mein Gott, war das peinlich! Meilenweit, sternenweit wollte ich entfernt sein! Noch heute weiß ich, wie sich diese wandernden Plüschohren angefühlt haben. Und der Name Anselm Feuerbach wird auf ewig mit diesem Augenblick verknüpft sein.

Lachen hilft, uns vom Leben – auch in schwierigen Situationen – wie von einer Welle tragen zu lassen. Es funktioniert wie ein Surfbrett, auf dem wir über die sich auftürmenden Wogen schwerelos hinweggleiten.

Schlussgedanke:

„Wer über sich selbst lacht, hat immer einen Grund zum Lachen.“ (Epiktet)

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10 Kommentare zu „Das Leben ein Kaleidoskop​“

  1. Gabriele Schättel

    Liebe Petra,

    Was für hübsche kleine Geschenke bekomme ich in dieser Adventszeit von Dir! Jeden Tag ein Türchen aufmachen mit schönen Fotos und treffenden Worten. Und jetzt ein Blog, in dem es ums Lachen geht – ganz mein Ding! Lesen oder Hören, das ist hier keine Frage, denn ich bevorzuge beides!
    Liebe Grüße aus Mainz,
    Gaby

  2. Ein herzliches Dankeschön für die Anregung das Lachen nicht zu vergessen, was im Alter und in unsicheren Zeiten schnell geschehen kann. Danke, ich werde mich bemühen!

    1. Wie freue ich mich über Ihren Kommentar. In jeder Lebensphase ist Lachen mitunter wichtiger als alles andere. Schauen wir also hin, auf alle die kleinen und großen Schmunzel-Situationen. Liebgruß, Petra

  3. Klasse. Vor allem die Variante, die Texte auch hören zu können. So kann ich mich noch intensiver auf den Inhalt konzentrieren. Vielen Dank und weiterhin allzeit gute Texte. Herzlichst, Irina

    1. Liebe Irina, manchmal haben wir keine Lust einen Text selbst zu lesen, wollen uns lieber zurücklehnen, die Augen schließen und einfach nur zuhören. Dafür habe ich die Texte eingelesen und hoffe, damit Freude zu machen. Alles Liebe für dich!

    1. Liebe Manuela, manchmal brauchen wir tatsächlich eine Aufmunterung, die von außen kommt. Bei uns zu Hause hieß es immer: das heilende Wort kannst du dir nicht selbst sprechen. Manchmal brauchen wir Geschichten, die uns lachen lassen. Alles Liebe für Dich!

  4. Vielen Dank, liebe Petra, für diese wunderbare Geschichte. Ich muss immer wieder lachen, wenn ich sie höre, wunderbar erzählt. Selbst für mich wir Anselm Feuerbach auf immer mit Puschelohren verknüpft sein.
    ” Lachen ist die beste Medizin” – gerade in dunkeln Zeiten
    Dankeschön, liebe Petra.

    1. Liebe Anette, Du hast vollkommen Recht, lachen ist mitunter die beste Medizin. Und ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es gut ist, über bestimmte Dinge tatsächlich einfach nur zu lachen und sie dann loszulassen. Alles Liebe für Dich!

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